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Mittwoch, August 31, 2005

Meinhard Miegel

Ein furioses Spiegel-Gespräch [kostenpflichtig] mit dem alten Kompagnon von Kurt Biedenkopf.
"Was derzeit in vielen frühindustrialisierten Ländern zu beobachten ist, ist keineswegs nur eine vorübergehende Flaute, sondern der Beginn einer neuen Epoche. Wir befinden uns auf dem Scheitelpunkt einer Entwicklung, die vor ungefähr 500 Jahren in Europa begonnen hat. Sie nahm ihren Anfang mit der Entdeckung Amerikas, wurde beschleunigt durch die Reformation und den frühen Kapitalismus, setzte sich fort in einer zunehmend effizienten Manufakturenwirtschaft und mündete in der Industrialisierung. Aufgrund dieser Entwicklung können heute die Menschen im Westen pro Kopf im Durchschnitt das 17fache dessen verbrauchen, was der übrigen Menschheit zur Verfügung steht. Ein solcher Vorsprung ist auf Dauer nicht zu halten. Das Hauptfeld wird uns wieder einfangen.

SPIEGEL: Sind wir dann abgeschlagen, oder können wir wieder aufschließen?

Miegel: Wir sind weit davon entfernt, abgeschlagen zu sein. Nur - um den bisherigen Vorsprung zu halten, müsste sich die Gesellschaft grundlegend verändern. So wie sie ist, altert sie rapide. Schon jetzt ist die Hälfte der Bevölkerung älter als 43 Jahre. Bei den Völkern, die gegen uns antreten, liegt dieses Alter bei unter 30 Jahren. In nicht sehr ferner Zukunft wird fast jeder zweite Erwachsene in Deutschland das 60. Lebensjahr überschritten haben. Viele Menschen sind extrem sicherheitsorientiert, anspruchsvoll und verweichlicht. Sie haben altengemäße Interessen und Bedürfnisse. Eine solche Gesellschaft hält keine Vorsprünge vor dem Rest der Welt."


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