Der Theologe Wilhelm Guggenberger ärgert sich und schreibt darüber einen Artikel (Selbstbewusste Bescheidenheit, oder: Die Kirche steht mitten im Dorf)
Zu einem interdisziplinären Symposion eingeladen spricht der Theologe über seine Einschätzung dessen, was in den vergangenen Jahren zum absoluten Modebegriff geworden ist: Globalisierung. Vor einem Auditorium, das aus Ökonomen, Soziologen, Juristen, Technikern und MedizinerInnen besteht, wägt er ab, nennt Chancen und Gefahren und weist darauf hin, dass die Gefahren nur dann gebannt werden können, wenn die Haltung des Ausgrenzens und der Selbstvergewisserung durch Destruktion anderer überwunden wird. An dieser Stelle hält es der Theologe für unverzichtbar, darauf hinzuweisen, dass Veränderungen in den Grundgesinnung, die die Basis aller strukturellen Realität bildet, wesentlich vom Transzendenzbezug der Akteure abhänge. Mehr sagt er gar nicht. Der Moderator der Veranstaltung - selbst ein renommierter Vertreter seines Fachs - dankt für das schöne, sympathische und hoffnungsfrohe Referat und leitet mit den Worten „wenden wir uns nun wieder der Realität zu" zum folgenden Beitrag eines Finanzwissenschafters über. Da ärgert sich der Theologe.
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