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Dienstag, Juli 19, 2005

Versäumnisse

Jürgen Liminski liest der Union die Leviten und reduziert ihr familienpolitisches Wahlprogramm auf vier Versäumnisse oder Fehlschlüsse. Der erste ist für Liminski der Gedanke, erst müsse mal saniert werden, dann könne man wieder sozial sein zu den Familien.
"Stoibers Vorgänger und Mentor Franz Josef Strauß hatte zu solch einer ebenso kernig auftrumpfenden wie kurzschlussartigen These den passenden Satz parat: 'Es ist unsinnig, einem sterbenden Volk gesunde Haushalte zu hinterlassen'. Man tut in den Volksparteien so, als ob sich das Geburtendefizit beim aktuellen Stand einpendeln würde. Dagegen ist schon heute berechenbar, wie die Zahlen weiter sinken werden, wenn es nicht zu einem radikalen Kurswechsel und das heißt auch zu einer radikalen Umschichtung der vorhandenen Mittel kommt. Die Union aber glaubt immer noch wie Adenauer, dass Kinder von selbst kämen. Tun sie nicht, immer mehr deutsche Frauen gehen in den Gebärstreik, weil sie nicht verarmen wollen, weil gesellschaftliche Anerkennung heute nur mit einer außerhäuslichen Erwerbsarbeit verbunden zu sein scheint." [Die Tagespost]