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Montag, August 29, 2005

Jungkonservativ

Wolfgang Huber im Interview mit der Berliner Zeitung:
"Erstaunt es Sie nicht, dass ein gesellschaftlich sehr konservativer alter Mann wie der Papst so viel Zulauf von der Jugend hat?

Zunächst wird man einräumen müssen, dass es nicht nur konservative alte Männer gibt, sondern auch konservative junge Männer und Frauen. Deswegen sollten wir mit der Möglichkeit rechnen, dass unter den jungen Leuten, die zum Papst gepilgert sind, auch solche sind, die ihm zustimmen."
Schlau, schlau. Auch der Rest des Gespräches lohnt die Lektüre. Huber scheint besser als seine Amtskollegin Margot Käßmann zu wissen, was ein Ablass ist:
"Es gibt Einsichten der Reformation, die über die Jahrhunderte ihre Gültigkeit unverändert behalten. Dazu gehört nach meiner festen Überzeugung das, was Martin Luther über den Ablass gesagt hat. Die Vorstellung, gegen Sünder würden Fegefeuer-Strafen verhängt, von denen er sich mit Hilfe eines Ablasses freikaufen kann, ist für evangelische Christen nicht nachvollziehbar."
Zwar etwas überpointiert, aber jedenfalls nicht falsch. Im Übrigen zeigt diese Kontroverse, was von der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre (1999) zu halten ist - in der Worte wie Ablass, Sündenstrafen oder Fegefeuer wohl aus guten Gründen nicht auftauchen.

Fraglich allerdings, ob Huber gut beraten ist, sich zum Steuerkonzept von Paul Kirchhof zu äußern. Zwar bringt ihm diese Stellungnahme reichlich Schlagzeilen ein - aber um welchen Preis? Will er sich als Steuerexperte profilieren?

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