Uneinheitsübersetzung
Mit einem vernehmlichen Knirschen kommt derzeit ein Zug zum Stehen, der jahrzehntelang in eine zweifelhafte Richtung rollte. Ökumenische Differenzen lassen sich offenbar nicht länger stillschweigend unter den Teppich kehren. Die protestantische Seite hat gemerkt, dass ihr bisheriger Kurs sie in eine Sackgasse führen würde - an den Punkt nämlich, an dem sie niemandem mehr erklären kann, was sie eigentlich an der sofortigen Rückkehr nach Rom hindert.
"Jetzt wächst auseinander, was nicht zusammengehört. Die Ablehnung der Evangelischen Kirche in Deutschland, gemeinsam mit der katholischen Kirche die so genannte Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift zu revidieren, zeigt, wo Katholiken und Protestanten einfach nicht unter einen Hut zu bringen sind. Für die katholische Seite ist es die Kirche, die den Kanon der inspirierten Schriften definiert, bewahrt, interpretiert und seine Übersetzungen approbiert. Die evangelische Seite kommt ohne Kirche aus.
Nach den kritischen Kommentaren führender Protestanten zum Weltjugendtag mit dem Papst - obwohl viele einfache evangelische Gläubige von dem Ereignis beeindruckt und ergriffen waren - erweist sich einmal mehr, wo Ökumene den Boden wirklicher Gemeinsamkeiten verlässt und zur Luftnummer wird. Eine Konsensrhetorik, die das verwischen wollte, ist letztlich brüchig und nicht fähig, Einigung tatsächlich zu erzielen. [...]
Man soll nicht nur das Verbindende kennen, sondern auch das Trennende. Ehrlichkeit gehört mit zum ökumenischen Dialog. Hätte man diese Ehrlichkeit mehr gepflegt, wüssten manche Pfarrer und Gläubige besser, warum Interkommunion glatte Schummelei ist, die nur eine brüchige Gemeinsamkeit im Glauben herzustellen vermag." [Die Tagespost]
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