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Dienstag, Mai 24, 2005

Bibelfundamentalismus

Und wieder trägt Erich, erneut mit einem Zitat von Joseph Ratzinger (2003), indirekt zu unserer Debatte bei:
"Es ist ja sehr bezeichnend, dass sich im Protestantismus die fundamentalistischen Gemeinschaften gebildet haben, die diesen Auflösungstendenzen entgegentreten und den Glauben durch Ablehnung der historisch-kritischen Methode integral wieder erhalten wollten. Dass heute die fundamentalistischen Gemeinschaften wachsen, weltweit Erfolg haben, während die mainstream-churches in einer Überlebenskrise stehen, zeigt die Größe des Problems an.

In vieler Hinsicht haben wir Katholiken es da besser. Für die Protestanten, die nun den exegetischen Strom nicht annehmen wollten, blieb eigentlich nur der Rückzug, die Wörtlichkeit der Bibel zu kanonisieren, sie für unverhandelbar zu erklären. Die katholische Kirche hat sozusagen einen größeren Raum, insofern die lebendige Kirche der Raum des Glaubens ist, der einerseits Grenzen absteckt, der andererseits aber auch eine Variationsbreite zulässt."

Der Textauszug stammt aus einem absolut lesenswerten Interview mit der Tagespost.