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Mittwoch, Juni 08, 2005

Sinn

Auch wenn dahinter ein Hugenott stecken mag. Der Perlentaucher referiert heute einen FAZ-Beitrag von Hans-Werner Sinn zur demographischen Frage:
"'Die drei klassischen Motive für Kinder sind Sex, Kinderliebe und Alterssicherung. Die Medizin hat den Sex abgekoppelt, Bismarck die Alterssicherung. Nur noch die Kinderliebe blieb übrig, aber offenkundig reicht sie nicht aus.' Der Wirtschaftsforscher Hans-Werner Sinn macht deshalb Vorschläge zur Familienpolitik. Er plädiert für das Einfrieren der Rentensätze, eine verpflichtende erweiterte Riesterrente für Kinderlose und vor allem eine Kinderrente für Eltern, die 'als Bürgerversicherung ausgestaltet ist. Diese Rente gewährt allen Eltern unabhängig von ihrer früheren Berufstätigkeit, insbesondere auch den nicht berufstätigen Müttern, eine umlagefinanzierte Rente, die aus Beiträgen finanziert wird. Die Beiträge werden von allen Erwerbstätigen in Proportion zu ihren Lohneinkommen bezahlt, denn alle haben sie Eltern.'"

Interessanter Ansatz.

2 Comments:

At 6/08/2005 01:58:00 PM, Blogger Petra said...

Das hier ist ja auch korrekt referiert... :-)

 
At 6/10/2005 11:26:00 AM, Anonymous Anonym said...

Ich kann es nicht mehr hören (oder lesen)!

"Die armen, armen Eltern!" "Armutsrisiko Kinder" "Aussterbendes Deutschland" "Mehr Betreuungsangebote müssen her". Schwachsinn!

Vorweg: wir haben (derzeit) drei kleine Jungs und wissen, wie man hierzulande als Familie lebt. Sehr gut nämlich: von allen Seiten schlägt einem Verständnis und Freude entgegen, von Kinderfeindlichkeit wirklich keine Spur. Man zahlt kaum noch Steuern und bekommt überall Vergünstigungen.

Warum reißt die Vorstellung nicht ab, man müsse Menschen dafür bezahlen, daß sie Kinder bekommen? In den USA gibt es kein Kindergeld, keine kostenlose Betreuung usw., trotzdem bekommt dort eine Frau im Mittel 2 Kinder (statt 1,2 wie hier).

Da hat das durchgeknallte Familienministerium eine Deutschlandkarte der Familienfreundlichkeit erstellen lassen. Eins der Ergebnisse (das natürlich nicht erwähnt wurde, sondern selbst herausgelesen werden muß): die höchste Geburtenrate gibt es dort, wo die wenigsten Betreuungsangebote existieren. Da mag man noch sagen "naja, die bauen halt keine Angebote, solange die Rate noch stimmt". Tja, aber dort ziehen Familien auch bevorzugt hin!

Entscheidend ist nämlich in meinen Augen (schimpft mich einen Macho!) das geistige Klima, das herrscht. Hier (ländliche Gegend, Süddeutschland) herrscht kein unausgesprochener Druck, eine Mutter müsse möglichst bald wieder arbeiten; hier können sie einfach Mutter sein und können es gerne sein. Anderswo wird gleich gefragt "Ja arbeitest du denn nicht?" -- "Wie willst du das mit deinem Beruf machen?" -- "Bring das Kind doch in die Krippe!" Erst redet man den Frauen ein, daß sie nur ein halber Mensch sind, dann fordert man sie als Geburtsmaschinen, die ihre Produkte dann in staatliche Aufzucht geben ...

"Ja, aber kann man sich das denn leisten, daß nur einer arbeitet?" Warum nicht? Bei der ganzen Förderung heute! Rückt einfach mal die Verhältnisse wieder zurecht! Es braucht nicht jedes Kind ein großes Kinderzimmer, hatten wir doch früher auch nicht. Wir haben noch zu viert lange in einer Einzimmer-56 qm-Kellerwohnung gewohnt. Und waren dort glücklich. Man fühlt sich richtig als Familie, nicht wie eine Wohngemeinschaft.

Und ich schreibe bewußt nicht, "ein Elternteil" solle arbeiten, sondern der Vater. Die Schöpfung hat uns irgendwie so eingeteilt und das haut selten hin, sich dagegen zu wehren. Schimpft mich einen konservativen Patriarchen (stimmt aber nicht, meine Frau sagt nämlich, wo es langgeht!).

Da rechnen irgendwelche Theoretiker aus, ein Kind würde die Eltern 40.000 Euro kosten, bis es aus dem Haus ist. Selbst wenn es stimmt: andere kaufen sich von dem Geld ein Luxusauto. Wir verzichten lieber auf ein Auto und nehmen ein paar mehr Kinder, da hat man mehr von.

Und die Kinderarmut? Ich würde gerne einmal die Statistik aufgeschlüsselt haben, wieviel echte Familien davon betroffen sind! Die üblichen "Härtefälle", die in den Zeitschriften stehen, sind Alleinerziehende oder Geschiedene, Wiederverheiratete, bei denen noch Alimente aus erster Ehe drücken usw.


Und jetzt freust Du Dich über das nächste Elternrentenszenario, das durchs Dorf getrieben wird? Für jeden Euro, den meine Frau in die Rente einzahlt, zahlt "Herr Riester" elf Euro drauf. Reicht das immer noch nicht?

('Tschuldigung für's "Auskotzen", aber das mußte irgendwie mal sein.)

 

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