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Dienstag, Juni 07, 2005

Tatort

Bekäme der "Tatort" plötzlich eine neue Erkennungsmelodie und eine andere Eingangssequenz als die mit dem stahlblauen forschenden Auge im Fadenkreuz, es würde niemanden wundern, aber alle entsetzen. Denn damit wäre eine letzte Bastion der Verläßlichkeit gefallen, und die Folgen wären so verheerend wie die, als die katholische Kirche ihre jahrtausendealten lateinischen Formeln in Landessprachen übersetzte und so weltumspannende Riten zu umgangssprachlichen Redewendungen machte.
FAZ vom 4. Juni 2005

1 Comments:

At 6/08/2005 09:51:00 AM, Blogger Petra said...

Man sieht das ja auch daran, dass die angeblichen "pastoralen" Gründe, warum an der Liturgie oder an Kircheninneren dauernd etwas geändert werden soll (ohne Genehmigung oder Richtlinie des Vatikans, versteht sich), in Wirklichkeit eher die Eitelkeit des jeweiligen Pfarrers oder irgendwelcher selbsternannter "Liturgen" befriedigen sollen.

Die Verlegung des Tabernakels in manchen Kirchen vom Hauptaltar zu irgendeinem Seitenaltar (mit Hinweis auf das Mittelalter oder sonstwas) ist aus pastoraler Sicht etwa eine Katastrophe: die Menschen machen nämlich automatisch eine Kniebeuge in Richtung Hauptaltar, wo sie das Allerheiligste vermuten...

Ich weiß nicht mehr, wer es gesagt hat (vielleicht ja eh Ratzinger), dass man die einfachen Gläubigen vor der Theologen schützen müsse...

 

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