Norbert Trelle
Anfang November hatte eine Glosse in der FAZ auf ein Phänomen aufmerksam gemacht:
"In Deutschland häufen sich die Fälle, daß eine Diözese ein Jahr und länger auf die Ernennung eines neuen Bischofs warten muß. So war es jüngst in Magdeburg und Augsburg, so ist es in Hildesheim. Ein irritierendes Signal, selbst wenn hier und da ein Kandidat das ihm angetragene Amt abgelehnt haben sollte. Denn soll die Botschaft einer quälend langen Vakanz lauten, daß es auf den Bischof eigentlich nicht ankommt? Oder muß man sich gar vorstellen, daß die Suche nach geeigneten Kandidaten inzwischen fast aussichtslos ist? Das dürfte wohl nicht wahr sein."In Hildesheim legt gemäß Preußenkonkordat der Heilige Stuhl dem Domkapitel eine Dreierliste von Bischofskandidaten vor, aus der in freier, geheimer Abstimmung der neue Bischof gewählt wird. Die Ernennung ist dann Sache des Heiligen Stuhls. Das Preußenkonkordat trifft keine ausdrückliche Feststellung zur Frage, ob Rom jeden Gewählten ernennen muss.
Zwar sollten auf der römischen Dreierliste nur Kandidaten stehen, die im Falle der Wahl auch tatsächlich ernannt würden. Doch fällt in die Zeit der Hildesheimer Sedisvakanz auch der Wechsel im Papstamt - und damit die Möglichkeit, dass Papst Benedikt XVI. diese Eignungsfragen anders beurteilt hat als sein Vorgänger. Was immerhin den Zeitverzug erklären würde.

0 Comments:
Kommentar veröffentlichen
<< Home