Eva Herman legt nach
Heute in der BamS. In einem bemerkenswert sachlichen Interview, garniert von drei zustimmenden Meinungsäußerungen.
Ansonsten wird in der veröffentlichten Meinung weiter an der Hinrichtung der in der vergangenen Woche beurlaubten Tagesschau-Sprecherin, Moderatorin und Mutter gearbeitet. So heute in der WamS, natürlich von einer Frau verfasst:
Irgendwie dachten oder hofften wir wohl eher, das Thema Eva Herman sei erledigt. Schon der Magazin-Beitrag der Fernsehmoderatorin im Frühjahr dieses Jahres zum Thema Emanzipation und Mutterschaft schien so wenig belebend wie Pollenflug für Allergiker. Alt, abgedroschen, aufmerksamkeitssüchtig schienen im aufgeklärten Jahr 2006 ihre Thesen, wonach Feminismus nur ein Irrtum der Geschichte sei und Frauen dem Wahn verfallen seien, beweisen zu müssen, dass sie zu allem fähig seien.In der vergangenen Woche hatte ich Gelegenheit, das deutsche Privatfernsehen in seiner ganzen Absurdität ausführlich zur Kenntnis zu nehmen. Ich lag nämlich ein paar Tage mit gebrochenem und inzwischen wieder zusammengeschraubtem Sprunggelenk im Krankenhaus, und mein Bettnachbar (beide Fersen zertrümmert) schaltete noch vor dem Frühstück den Fernseher ein.
Dort jedenfalls hörte ich die Abfertigung, die die beiden Frühstücksfernseh-Tussen und ihr männlicher Compagnon Eva Herman angedeihen ließen, nachdem sie am Vortag ihre Tagesschau-Auszeit genommen hatte. Ziemlich dumm, gnadenlos und peinlich. Getroffene Hündinnen, und der Quotenrüde sekundiert pflichtschuldigst.
Ihr Buch Das Eva-Prinzip erscheint Mitte September.
Mehr dazu:
2 Comments:
Ich gebe zu mich mit der Sache nur am Rande zu beschäftigen, was evtl. daran liegen könnte, dass ich ein Mann bin. Aber ernsthaft, ganz abgesehen von meiner persönlichen Meinung in dieser Sache, wäre es nicht schön in einer Welt leben, in der nicht irgendwelche Mainstream-Rudel über jeden herfallen, der nicht ihrer Vorstellung von Mainstream entspricht. Wenn ich die Emanzipation richtig verstanden habe, tritt sie doch auch dafür ein persönliche Lebensentscheidungen treffen zu können. Aber offenbar gilt das nur, wenn diese Lebensentscheidungen mit der Emanzipation selbst in Einklang zu bringen sind.
Eine mutige Frau, wirklich beeindruckend - auch wenn ich mit dem Ton mancher ihrer "Thesen" im Cicero-Artikel, die ein bisschen auf dem Modell "schwaches Weibchen" herumreiten, nicht ganz einverstanden bin.
Ihr Lebenslauf (mit den vier Ehen usw.) schein ja zudem ein Musterbeispiel an Chaos, Irrungen, Wirrungen und Sünde zu sein. Gut, dass jemand wie sie daraus die Konsequenzen ziehen kann - und diese auch so mutig und lautstark vertritt, trotz aller Anfeindungen!
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