Paul M. Zulehner bringt die Dinge auf den Punkt:
Was saniert und damit stabilisiert wurde, ist das untergehende Kirchensystem. An dieses wurden das verbleibende Personal und die bleibenden Mittel noch enger gebunden. Die anstehenden Entscheidungen werden nur im Rahmen des betriebswirtschaftlichen Systems getroffen. Das konnte dazu führen, dass Priester trotz krassen Priestermangels abgegeben wurden (statt mit dieser freigewordenen Reserve missionarische Projekte mit einer Finanzierung anderer Art zu entwerfen). Hochqualifizierte Menschen werden leichtfertig gekündigt, weil es nicht um die Humanressourcen, sondern vorrangig um die Geldressourcen geht. Dann ist der Weg vom Verkündigen zum Kündigen nicht weit.
Damit ist der Kernfehler deutlich sichtbar geworden, den heute viele Diözesen begehen. Sie verwalten eine veraltete und nicht mehr zukunftsfähige Kirchenorganisation statt jetzt die Kirchenorganisation von Grund auf umzubauen. Es wird ein Untergang mit hohem betriebswirtschaftlichen Aufwand verwaltet, aber kein Übergang gestaltet.
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