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Dienstag, Mai 03, 2005

Wende

Mariam Lau hatte jüngst in ihrer Empörung über die Wahl Joseph Ratzingers zum Papst von einem Gang nach Canossa geschwafelt, den Jürgen Habermas mit seinem Ratzinger-Treffen im Januar 2004 angetreten habe. Aber die Harald-Schmidt-Biografin ist nicht die einzige, der die Perspektiven etwas verrutscht sind.

Zur Erhellung trägt ein Beitrag von Axel Bohmeyer bei, den er im April 2004 für sciencegarden.de verfasst hat:
Die Friedenspreisrede und das als Bekehrungsversuch gedeutete Gespräch in der Münchner Akademie fügen der früheren Habermasschen Position [...] inhaltlich nichts Neues hinzu.
Ob allerdings Bohmeyers Deutung der Intention Ratzingers zutrifft?
Das Zusammentreffen mit dem obersten Glaubenshüter hat eine gewisse Signalwirkung. Ratzinger bescheinigt dem Habermasschen Denken im gewissen Sinne die theologische Unbedenklichkeit.