Bekenntnis
"Mein Blog ist für mich ein bisschen wie ein Zuchtmittel oder eine gerade Linie: es hält mich am Thema, lässt mich immer wieder neu meine Gedanken und meine Überzeugungen neu formulieren. Dazu braucht es allerdings Material; das gewinne ich mir als jemand, der gerne und viel liest, oft aus Büchern und Artikel, aus Diskussionsforen insgesamt eigentlich selten, gelegentlich kommt es aber doch vor. Dass ich in dem konkreten Fall eine Diskussion in diesem einen Forum reflektiere, ist sicherlich auch darin begründet, dass mein Ausstieg daraus erst einige Tage alt ist; ganz bin ich also sicherlich noch nicht gelöst. Wobei mein Ausstieg sich nicht auf dieses eine Forum beschränkt, ich habe mich auch andernorts (mykath) abgemeldet.
Mein Blog ist nun sicherlich kein Ersatz für solche Diskussionsforen, nicht für mich, und sicherlich nicht für andere. Tatsächlich hatte ich auch schon erwogen es offline zu nehmen; denken kann ich auch, wenn keiner meine Gedanken liest; neben allerlei menschlicher Schwäche, die für das online-Dasein meiner Linie spricht, spricht noch etwas anderes dafür: es hat für mich zwar keinen Diskussions-, dafür aber Bekenntnischarakter. Ich schreibe über Dinge, zu denen ich mich bekenne. Aus diesem Grunde habe ich auch ein Impressum in mein Blog eingefügt; ein Bekenntnis ohne Kenntnis der Person, die es ablegt, erschiene mir leer. Mein Blog ist, wenn Du so willst, passend zum Fest des gestrigen Tages meine ganz persönliche Fronleichnamsprozession. Ich trage meinen Glauben unter den Himmel des Blogmos. Ich bekenne ihn. Ihn zu diskutieren hat für mich seinen Reiz weitgehend verloren. Ich diskutiere schließlich auch nicht mit anderen über die Liebe zu meiner Frau."
Erich über sein Blog
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