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Freitag, Dezember 16, 2005

Sehnen ohne Unterlaß

"Denn dein Sehnen ist dein Gebet, und wenn es ein ununterbrochenes Sehnen ist, dann ist es ein immerwährendes Gebet; nicht umsonst sagt der Apostel: 'Betet ohne Unterlaß!' (1 Tess 5,17) Doch: Beugen wir etwa die Knie ohne Unterlaß, werfen wir uns zu Boden oder erheben wir die Hände, ohne nachzulassen? Meint das der Apostel, wenn er sagt: 'Betet ohne Unterlaß'? Wenn wir sagten, wir würden so beten, ich glaube nicht, dass wir so ohne Unterlaß beten könnten.

Es gibt ein anderes 'Beten ohne Unterlaß', ein inneres Beten: die Sehnsucht. Was immer du tust - wenn du nach jener Sabbatruhe verlangst (Hebr 4, 1-8), dann betest Du ohne Unterlaß. Willst Du ohne Unterlaß beten, dann höre nicht auf, dich zu sehnen. Dein Sehnen ohne Unterlaß ist deine ununterbrochene Stimme. Du schweigst, sobald du aufhörst, zu lieben."

Augustinus, Auslegung zu Psalm 38. Aus der zweiten Lesung der Lesehore vom Freitag der dritten Adventswoche (vollständig bei Paxvobis)