Pfingstmontag
Ein Nachtrag
Seltsamer Tag. Meine liturgische Zeitansage vermeldet den Montag der 9. Woche im Jahreskreis. Das Stundengebet geht zum Alltag über. Trotzdem entfällt der eigentlich gebotene Gedenktag des heiligen Bonifatius. Und in der Messfeier kann die Messe von Pfingsten wiederholt werden oder auch nicht. Unordnung schon dort, wo Ordnung beschrieben wird.
Wie das? Der Pfingstmontag ist ein Relikt der von den nachkonziliaren Liturgiereformern aus dem Kalender gestrichenen Pfingstoktav. Eigentlich überflüssig geworden, führt er ein liturgisches Schattendasein ohne Eigentexte. Und die Leerstelle wird von immer mehr pseudo-ökumenischem Schnickschnack ausgefüllt. Aus Unordnung geht Chaos hervor.
Meine Gemeinde fügte dem Sammelsurium der Kuriositäten in diesem Jahr eine für mich neue Variante hinzu: eine Messe ohne Wortgottesdienst, also ihrer inneren Logik beraubt (und natürlich von keiner Instanz erlaubt, außer der Selbstermächtigung). Anschließend fand dann ein ökumenischer Gottesdienst auf dem benachbarten Fußballplatz statt.
Vorschlag: Wenn schon die Pfingstoktav nicht wieder eingeführt werden kann (was in jeder Hinsicht Sinn ergeben und den Osterfestkreis mit einer seiner Bedeutung entsprechenden Festwoche abschließen würde), dann sollte der Pfingstmontag komplett gestrichen und dafür ein wirkliches Hochfest zum Feiertag erklärt werden. Mit Blick in die nächsten Wochen bieten sich Johannes der Täufer oder Peter und Paul an.
So, wie er heute begangen wird, ist der Pfingstmontag von Übel.
5 Comments:
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Matthias, er hat geschrieben "pseudo-ökumenischer Schnickschnack".
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ich persönlich finde es ebenso sehr schade, dass die Pfingstoktav dem allegemeinen postkonz. Reduktionismus zum Opfer gefallen ist; allerdings scheint mir der Pfingstmontag als "Überbleibsel" so etwas wie ein Apell an eine Revision dieser und anderer bedauerlicher liturg. Reformen zu sein.
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