John Fisher und Thomas Morus
FISHER, John, Bischof von Rochester und Kardinal, Heiliger, * um 1459 in Beverley (Yorkshire), † (enthauptet) 22.6. 1535 in London, beigesetzt im Tower. - F. studierte an der Universität Cambridge und wurde dort 1487 Bakkalaureus, 1491 magister artium, 1497 Beichtvater der Königinmutter Lady Margaret, 1501 Dr. theol. und Vizekanzler, 1503 Professor der Theologie und 1504 Kanzler der Universität Cambridge und Bischof von Rochester. F. war neben Thomas Morus (s. d.) der bedeutendste Humanist seiner Zeit. Er stand mit Johannes Reuchlin (s. d.) in Verbindung und war ein Freund des Erasmus von Rotterdam (s. d.). F. zählte zu den schärfsten Gegnern Martin Luthers (s. d.) in England und hielt 1521 bei der öffentlichen Verbrennung von Lutherschriften in London die Rede. Der Ehescheidung Heinrichs VIII. (s. d.) von Katharina von Aragonien widersprach er heftig, verfiel darum der Ungnade des Königs und wurde im April 1534 im Tower eingekerkert. Während seiner Gefangenschaft erhob ihn Paul III. (s. d.) am 20.5. 1535 zum Kardinal. Das Suprematsgesetz von 1534 erklärte den König zum Oberhaupt einer von Rom losgelösten, eigenständigen Kirche. Da er den Suprematseid verweigerte, erlitt F. den Märtyrertod für den römischen Katholizismus. Er wurde am 20.12. 1886 selig- und am 19. 5. 1935 heiliggesprochen. Sein Fest ist der 22. Juni.
Quelle: Bautz
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