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Donnerstag, Juli 21, 2005

Liturgia Horarum

Etwa vor einem Jahr gelang es mir, den vierten, nach wie vor nicht lieferbaren Band des Kleinen Stundenbuches (Die Gedenktage der Heiligen) gebraucht zu beschaffen. Die Bibliothek der Erzabtei Beuron konnte auf eine Dublette verzichten und sie mir überlassen, gegen gutes Geld übrigens.

Seitdem bin ich in der glücklichen Lage, mit allen vier Bänden die wichtigsten Horen des ganzen liturgischen Jahres beten zu können. Das sind vor allem Laudes und Vesper, die beiden Großen Horen jedes Tages, und dazu die Komplet zum Tagesabschluss. Exemplarisch sind auch die drei Kleinen Horen (Terz, Sext und Non) und die Lesehore enthalten, allerdings fehlt es hier natürlich an Abwechslung und Reichtum der Eigentexte, wie sie das große Stundenbuch bietet.

Dieser vierte Band hat nicht nur mein Beten bereichert, sondern auch meinen Glauben vertieft. Denn das Kirchenjahr hält mit seinen Hochfesten, Festen und Gedenktagen einen unglaublichen Reichtum von Glaubensschätzen bereit. Der Beter wird im Verlaufe eines Jahres sozusagen einmal durch die ganze Glaubenslandschaft geführt, bis in die entlegensten Provinzen. Alles, was irgendwie wichtig ist, hat seinen eigenen Tag im Jahr.

Und da gibt es, weitab von Weihnachten, Ostern und Pfingsten, viel zu entdecken und betend anzuschauen. Ich kann mich zum Beispiel gut erinnern, wie ich im letzten Jahr zu Mariä Himmelfahrt (15. August) noch mit einem gewissen Rest an Skepsis die Erste Vesper gebetet habe. Und dann, im Laufe von Laudes, einem sonntäglichen Wortgottesdienst und Zweiter Vesper, mich immer mehr mit dem Hochfest und seinem theologischen Gehalt angefreundet habe.

Der vierte Band war für mich der Schlüssel zu allen im Kirchenjahr verstreuten Hochfesten und Festen, die sonst gern im Alltagstrott untergehen. Nicht zu vergessen: die Heiligen. Jeder von ihnen hat eine Botschaft für mich. Manche hell und klar, andere eher versteckt. Aber im Laufe eines Jahres wird sichtbar, wie breit und bunt das Spektrum derer ist, von denen wir sicher wissen können, dass sie bei Gott sind: zwischen Justin, dem Philosophen und Märtyrer (+ um 165), und Edith Stein (+ 1942), der in Auschwitz ermordeten Konvertitin und Ordensfrau.

Ohne den vierten Band ist das Kleine Stundenbuch nur eingeschränkt zu empfehlen. Der Band ist antiquarisch nur sehr schwer bis gar nicht zu beschaffen. Das erschwert die Wahl zwischen den verschiedenen Stundenbüchern erheblich. Einen möglichen Kompromiss bietet das Christuslob.

3 Comments:

At 7/23/2005 11:11:00 PM, Anonymous Anonym said...

Ja, das kann ich gut nachvollziehen. Ich habe mich nun für das große Stundenbuch entschieden und werde mir nach und nach die anderen Bände kaufen incl. Lektionar. Das Schöne am großen Stundenbuch ist, dass die Texte zu den Gedenktagen der Heiligen in den Bänden (zumindest im Jahreskreis-Band) integriert sind. Nimmt man den Jahreskreis- und Heiligenband des Kleinen Stundenbuchs zusammmen (bei Lederausgabe auch schon 60 Euro), kostet das auch nicht so viel mehr als die Jahreskreisausgabe der großen Version (58 Euro). Eine Anschaffung ist also in jedem Fall durchaus empfehlenswert.

 
At 7/24/2005 09:29:00 AM, Blogger Petra said...

Ich bewundere Dich ja Martin, dass Du Dir dafür Zeit nimmst, die Stundengebete zu beten.... Mir kommt's immer so vor, als hätte ich keine Zeit dafür - und so bleibt's halt nur beim Angelus (und das auch bei Weitem nicht immer)...

 
At 7/24/2005 10:13:00 PM, Blogger mr94 said...

Das große Stundenbuch ist sicher eine gute Wahl. Ich biete mittlerweile auch gelegentlich bei Ebay für einzelne Bände, aber die dort gezahlten Preise sind zum Teil exorbitant.

Ich habe vor bald zwei Jahren mit der Komplet angefangen. Das war ganz einfach - als Nachtgebet. Einige Zeit später habe ich die Laudes hinzugefügt und die Zeit dafür vom Schlafe abgezogen - eine halbe Stunde früher aufstehen... Die Vesper kam in der Adventszeit dazu, als ich einige Tage krank war und also genug Zeit hatte. Die Vesper bete ich an Arbeitstagen meistens nach der Tagesschau, wenn ich abends unterwegs bin auch noch später. Ab und an muss sie auch ausfallen. Zur Vigil (Lesehore) komme ich nur selten, aber meistens lese ich abends noch die beiden Lesungen aus dem Lektionar zum Stundenbuch. Ach ja, und den Rosenkranz bete ich unter der Woche im Auto auf dem Weg zur Arbeit und zurück. :)

Ich muss das mal etwas ausführlicher erläutern. Kann aber etwas dauern.

 

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