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Dienstag, April 25, 2006

Abschied von der Ehe

Confiteor: Seit dem letzten Bundestagswahlkampf habe ich mit dem Gedanken gespielt, erstmals in meinem Leben (m)eine Stimme der CDU zu geben. Doch davon bin ich nun, dank der im Februar begonnenen und heute fortgesetzten Programmdebatte, erst einmal gründlich kuriert. Denn was entnehme ich der heutigen Tagesschau?

Die CDU will sich von der Ehe als Norm verabschieden und künftig alle "Lebensentwürfe" gleich behandeln. Mit den Worten von Peter Müller:
Ich glaube, dass unsere Familienpolitik keine dieser Lebensformen diskriminieren oder privilegieren darf. Darauf müssen wir achten.
Diese Einsicht kommt zu spät. Solche Positionen sind längst politisches Allgemeingut. Hier hatte die CDU ein Alleinstellungsmerkmal, weil sie als einzige Partei am Grundgesetz festhielt, das Ehe und Familie unter besonderen Schutz stellt. Gibt sie das auf, dann werde ich den Gedanken an eine Stimme für diese Partei wieder begraben. Und zwar gründlich.

6 Comments:

At 4/25/2006 11:47:00 PM, Blogger Dr. Matthias O. Will said...

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At 4/26/2006 09:47:00 AM, Blogger Petra said...

Im Alter wird man wohl konformistischer... Deshalb ist es nicht überraschend, dass die Leute von der Jungen Union die Einzigen sind, die am ursprünglichen Modell festhalten wollen, während die mittlere Generation, die derzeit in der Partei was zu sagen hat, midlife-crisis-mild die ganze Zeit irgendwas von der "Akzeptanz alternativer Lebensentwürfe" faselt.... Dabei wird weder die Single-Familie (wer würde schon freiwillig in sowas leben wollen, wenn er wählen könnte? weder Eltern noch Kinder), und schon gar nicht die "Homo-Ehe" plus (adoptierte) Kinder oder sowas die Welt bzw. Deutschland retten...

Die lieben sollten sich lieber mehr mit den türkischen Familien beschäftigen - das das Modell der Zukunft! Komisch auch, dass diese immer noch an dem ach so veralteten Vater-Mutter-Kinder-Schema orientiert sind...

 
At 4/26/2006 10:10:00 AM, Blogger FingO said...

Na ja, Modell der zukunft wag ich nach Ehrenmord und ähnlichem nicht mehr zu sagen.

Die Frage stellt sich, was für Alternativen man hat ,was wählen betrifft. Ich meine, die großen Parteien sind ein ziemlicher Rotz (vulgär gesprochen); meine Wenigkeit hat die CDU auch nur gewählt, weil ich Rot/grün oder gar Rot/Rot nicht haben will und nicht etwa, weil ich 100pro auf der Linie der CDU bin.

 
At 4/26/2006 10:40:00 AM, Blogger Dr. Matthias O. Will said...

Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

 
At 4/26/2006 12:43:00 PM, Blogger FingO said...

Na ja, die Trennung, die wir bisher haben, reicht imho vollkommen (bis auf die Kirchensteuer). Mehr wäre keine Trennung mehr, sondern der Staat würde über der Kirche stehen, wie man in einigen Staaten, die die so ersehnte vollständige Trennung von Kirche und Staat realisiert haben, sieht. Und das steht imho dem Staat nicht zu.

Was christl. Politiker betrifft, stimm ich Dir zu, auch wenn ich meine Aversion gegen Rot und Grün nicht deshalb habe, weil sie nicht christlich seien, sondern weil ich die letzten Jahre von Rot-Grün auf Bundesebene und auf Landesebene von Rot-Rot eigentlich nur enttäuscht wurde. Da brauchen wir gar nicht erst mit Fragen der Christlichen Moral anzufangen, es reicht schon, wenn man die Finanzpolitik bspw. betrachtet.
Und was unser allseitsgeliebter Wowi bisher in Berlin so gerissen hat (außer auf dem CSD sich feiern zu lassen), ist auch eher enttäuschend.

 
At 4/26/2006 02:54:00 PM, Blogger Petra said...

@FingO:

Ich meine natürlich nicht Ehrenmorde u. Ä. - sondern einfach das dominante Familienmodell in Deutschland, in, na ja, so 30-50 Jahren.

@Matthias:
Natürlich wäre es gut, wenn es mehr christliche Politiker gebe, statt (nominell) christlicher Parteien. Allerdings muss man auch sagen, dass etwa für mich schon das Abtreibungsthema es unmöglich macht, in der westlichen Welt für die meisten linken bzw. liberalen Parteien zu stimmen. Und dann geht man dann doch wieder zu den sog. "christlichen" Parteien, auch wenn diese nie die erlaubte Abtreibung abschaffen würden - aber wenigstens drücken sie sie nicht noch mehr den Steuerzahlern auf's Aug, wie etwa in Salzburg nach dem Wahlsieg der SPÖ geschehen, wo die neue Landeshauptfrau Burgstaller prompt die Abtreibung in den Landesspitälern einführte.

In anderen Ländern ist das natürlich ein bisschen anders, weshalb ich in Ungarn mit gutem Gewissen die sozialliberale Regierung wählen kann (auch wenn in diesem Fall die Liberalen ziemlich gleich wahnsinnig sind wie ihre westlichen Glaubensgenossen, aber wenigstens ungefährlich). In Ungarn ist nämlich Abtreibung kein politisches Thema in keiner Partei und war es auch nie - nichtmal von den Kirchen aus. Die Einzigen, die dagegen ankämpfen, sind ein paar Wohlmeinende von einem Verein namens Alfa (ein Ableger des deutschen Vereins) - sonst lässt das Thema alle kalt. Traurig, aber wahr. Aber wenigstens bieten dort Abtreibung, Homo-"Ehe" und Co. kein Kampfthema.

 

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