Das Notizbuch ist umgezogen. Sie werden weitergeleitet…

Sie sollten automatisch weitergeleitet werden. Falls nicht, besuchen Sie bitte http://commentarium.de und aktualisieren Sie Ihre Lesezeichen.

Mittwoch, Mai 25, 2005

Leuenburger Konkordie

Petra demontiert meine Landesbischöfin. Das kann ich natürlich nicht auf sich beruhen lassen. Nur ein Punkt herausgegriffen:
Der Kirchentag hat gelernt (sic!), dass das Abendmahl auch für viele Evangelische kein banaler Akt (sic!) ist, den man einfach so liturgisch verändern kann. Er ist das Herzstück des Glaubens. (...) Es ist freilich auch anzuerkennen, wie stark gerade der Kirchentag dazu beigetragen hat, dass in der evangelischen Kirche heute das Abendmahl nicht mehr nur zwei Mal im Jahr ganz in Schwarz und sündenbeladen (sic!) gefeiert wird, wie ich es als Jugendliche noch kennen gelernt habe. Es ist das Fest des Lebens, der Auferstehung und der Gemeinschaft mit dem Auferstandenen.
Sagt vor allem das erste Zitat nicht sehr viel darüber aus, dass die evangelische Kirche offenbar mit ihrem eigenen Abendmahlverständnis ein großes Problem hat? Wenn man jetzt plötzlich mit großer Verwunderung draufkommt, dass es evangelische Gläubige gibt, denen das Abendmahl etwas Heiliges ist - kann man da wirklich erwarten, dass auch nur ein klitzekleines Verständnis für die katholische Lehre von der Eucharistie aufkommt?

Kann es nicht sein, dass hier die Spätfolgen der Leuenburger Konkordie ans Licht treten? Ich komme darauf, weil ich gerade gestern den Hinweis darauf von Joseph Ratzinger (2003) im Interview mit der Tagespost gesehen hatte. Liegt hier nicht ein Anschauungsbeispiel vor für mögliche Folgen einer Subtraktions-Ökumene?