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Donnerstag, August 31, 2006

Angie bei Benedikt

Angela Merkel hatte eine Privataudienz beim Papst. Sie war locker, sie war gelöst... Ich habe Frau Merkel nicht mehr so happy gesehen seit dem 1:0 bei der WM gegen Polen.

Für den Papst war es auch toll, mit Angie zu reden: eine Frau, eine Protestantin und eine Ostdeutsche, das sind drei kirchliche Problemgruppen in einem Gespräch. [Harald Schmidt]
Geschieden und wiederverheiratet ist sie auch...

Dienstag, August 29, 2006

Why I Am Catholic


Besonders viel Video gab es hier bislang nicht. Dieses aber muss sein. Ansehen! [gefunden bei Vigilate et Orate, dorthin gelangt via
CVSTOS FIDEI, Original bei Evangelical Catholicism, dort auch in hoher Auflösung]

Freitag, August 25, 2006

Religiöse Gefühle

Und noch einmal meine Landesbischöfin. In ihrer Deutung der jüngsten Pop-Blasphemie nutzte sie wieder das Wort von den "religiösen Gefühlen", die hier "verletzt" würden. Ich wollte mich schon seinerzeit anlässlich der Mohammed-Karikaturen über diese falsche Wortwahl beschweren.

Denn was sind "religiöse Gefühle"? Sind sie in irgendeiner Weise kalkulierbar? Oder obliegt es der subjektiven Befindlichkeit des Einzelnen, ob er seine individuelle Gefühlslage durch Dritte beeinträchtigt sieht? Können "religiöse Gefühle" schutzwürdig sein?

Da halte ich es doch eher mit dem guten, alten Konzept der Blasphemie.
Wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) den Inhalt des religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnisses anderer in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 166 (1) StGB
Der Paragraph zeigt übrigens aufs Schönste, dass öffentlicher Protest gegen jegliche Blasphemie erforderlich ist - sonst wäre ja der öffentliche Friede nicht gestört und damit der Paragraph wirkungslos. (Auch wenn Frau Bischöfin sich deshalb von Gestalten wie Wiglaf Droste abmeiern lassen muss - ihr Zeugnis ist notwendig.)

Karrierefrauen

Was haben Alice Schwarzer, Margarethe Schreinemakers, Ildikó von Kürthy, Amelie Fried und Hera Lind mit Margot Käßmann gemeinsam? Sie alle sind Karrierefrauen, die Eva Herman für ihre unbotmäßigen Thesen eins auf den Deckel geben. [Focus]

Mittwoch, August 23, 2006

Windhauch

In der Lesehore ist gerade Kohelet an der Reihe. Geniales Buch.
Immer wenn Gott einem Menschen Reichtum und Wohlstand geschenkt und ihn ermächtigt hat, davon zu essen und seinen Anteil fortzutragen und durch seinen Besitz Freude zu gewinnen, besteht das eigentliche Geschenk Gottes darin,
dass dieser Mensch sich nicht so oft daran erinnern muss, wie wenige Tage sein Leben zählt, weil Gott ihn sich um die Freude seines Herzens bemühen lässt. (5,18-19)

Montag, August 21, 2006

Schmidt über Herman

Der WDR bereitet den Start von Harald Schmidt nach der Sommerpause vor. Mit einem Interview:
Für mich ist Eva Herman jemand, die schreibt, wie Simone de Beauvoir geschrieben hätte, wenn sie nicht unter den negativen Einfluss von Sartre geraten wäre. Eva Herman ist eine Frau, die zwei Dinge auszeichnet: Eine rasiermesserscharfe Intelligenz, gepaart mit einem ansprechenden Äußeren. Und sie ist in der Lage, eine eigene Meinung abseits vom Mainstream zu riskieren. Deswegen bin ich happy, dass sie nur pausiert bei der Tagesschau und in zwei Jahren zurückkommen will.

WDR.de: Sie wollen uns aber nicht erzählen, dass Sie Eva Hermans Bücher von der ersten bis zur letzten Seite gelesen haben, oder?

Schmidt: Gar nicht. Aber habe ich auch die Bibel nicht. Das brauch ich nicht, denn das spür ich schon, wenn ich die Zitate lese und den Buchtitel kenne. Übrigens hätte der Grass-Titel "Beim Häuten der Zwiebel" auch gut zur Herman gepasst. Sie war sicherlich nicht in der Waffen-SS, da stimmt sicherlich alles. Und ich bin jetzt nicht befugt, Ratschläge zu erteilen. Aber ich als ARD würde Eva Herman langfristig binden, denn gute Frauen haben es oft noch schwerer als schlechte Männer.

Sonntag, August 20, 2006

In Transfiguratione Domini


Als kleinen Nachtrag zur rätselhaften Ergänzung der Oration von Verklärung des Herrn habe ich hier mal die Oratio aus dem alten Missale [PDF, 16 MB] abgedruckt. Wenn es der Wahrheitsfindung dient. Zum Vergleich hier nochmal der Text aus dem Schott:
Allmächtiger Gott,
bei der Verklärung deines eingeborenen Sohnes
hast du durch das Zeugnis der Väter
die Geheimnisse unseres Glaubens bekräftigt.
Du hast uns gezeigt, was wir erhoffen dürfen,
wenn unsere Annahme an Kindes statt
sich einmal vollendet.
Hilf uns, auf das Wort deines Sohnes zu hören,
damit wir Anteil erhalten an seiner Herrlichkeit.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Der Relativist

Am Sonntagmorgen spricht der Deutschlandfunk derzeit über die Wiederkehr der Religion. Heute mit Gianni Vattimo [MP3], über den die Wikipedia lapidar schreibt:
Er bezeichnet sich selbst als homosexuell und ist bekennender Katholik.
Entsprechend bekennt er sich auch zum Relativismus als unlösbarem Kennzeichen einer liberalen Gesellschaft und ist enttäuscht vom Papst, den er als Intellektuellen eigentlich schätzt. Seinen Glauben beschreibt er so:
Das neue Christentum, das ich glaube zu glauben, ist ein Christentum ohne metaphysische Gründe, ohne Objektivitäten.
Sein Gesprächspartner Jochen Rack macht es ihm sehr leicht, indem er auf Nachfragen zu seinen Thesen quasi vollständig verzichtet und sich stattdessen als Stichwortgeber hervortut: Schwangerenberatung ("die Kirche ist immer noch dagegen"), Homosexualität, Frauenpriestertum. Fazit Rack:
Es gibt eine Reihe von Normen, die die Kirche nicht bereit ist, zur Disposition zu stellen.
Vattimo bekennt, dass er zur Kommunion gehe, ohne zu beichten.
Ich glaube nicht mehr an diese Administration der Sakramente.
Eine meiner Lieblingsthesen aus dem Munde Vattimos: Die Kirche behindere die aktuelle Wiederkehr der Religion, weil viele Leute zwar religiös sein, aber nichts mit dieser Kirche zu tun haben wollten. Selbstverständlich fordert Vattimo die Abschaffung des Zölibats und der Unfehlbarkeit des Papstes.

In einem der raren lichten Momente des Gespräches fragt der Journalist nach Liturgie und Sakramenten. Wenn es so sei, dass die Kirche sich reformieren und die letzten Wahrheiten abschaffen müsse, die ihre Struktur und die Sakramente begründen, wie könne sie dann noch verbindliche Praktiken ausbilden? Wie kann ein Gottesdienst aussehen, der diesen reformistischen Ansprüchen entspricht? Seine Antwort: Die Kirche solle - sola scriptura - nur das Neue Testament predigen. Die wache Gegenfrage: Kein Glaubensbekenntnis? Darauf Vattimo:
Ich kann zwar das Glaubensbekenntnis sagen, aber ich sage es wie eine allgemeine Mythologie. Ich glaube nicht, dass Jesus sitzt zur Rechten des Vaters. Ich glaube nicht, dass Gott existiert irgendwo.
An dieser Stelle, gegen Ende des Gespräches, wird klar, dass hier wieder einmal ein Kranker dem Arzt zur Therapie raten will. Nicht die Gesunden brauchen den Arzt...

In der Summe ein unglaublich dummes Gespräch. Ein schwadronierender Philosoph und ein Journalist als sein Steigbügelhalter.

Eva Herman legt nach


Heute in der BamS. In einem bemerkenswert sachlichen Interview, garniert von drei zustimmenden Meinungsäußerungen.

Ansonsten wird in der veröffentlichten Meinung weiter an der Hinrichtung der in der vergangenen Woche beurlaubten Tagesschau-Sprecherin, Moderatorin und Mutter gearbeitet. So heute in der WamS, natürlich von einer Frau verfasst:
Irgendwie dachten oder hofften wir wohl eher, das Thema Eva Herman sei erledigt. Schon der Magazin-Beitrag der Fernsehmoderatorin im Frühjahr dieses Jahres zum Thema Emanzipation und Mutterschaft schien so wenig belebend wie Pollenflug für Allergiker. Alt, abgedroschen, aufmerksamkeitssüchtig schienen im aufgeklärten Jahr 2006 ihre Thesen, wonach Feminismus nur ein Irrtum der Geschichte sei und Frauen dem Wahn verfallen seien, beweisen zu müssen, dass sie zu allem fähig seien.
In der vergangenen Woche hatte ich Gelegenheit, das deutsche Privatfernsehen in seiner ganzen Absurdität ausführlich zur Kenntnis zu nehmen. Ich lag nämlich ein paar Tage mit gebrochenem und inzwischen wieder zusammengeschraubtem Sprunggelenk im Krankenhaus, und mein Bettnachbar (beide Fersen zertrümmert) schaltete noch vor dem Frühstück den Fernseher ein.

Dort jedenfalls hörte ich die Abfertigung, die die beiden Frühstücksfernseh-Tussen und ihr männlicher Compagnon Eva Herman angedeihen ließen, nachdem sie am Vortag ihre Tagesschau-Auszeit genommen hatte. Ziemlich dumm, gnadenlos und peinlich. Getroffene Hündinnen, und der Quotenrüde sekundiert pflichtschuldigst.

Ihr Buch Das Eva-Prinzip erscheint Mitte September.

Mehr dazu:

Freitag, August 11, 2006

Nabelschau-Demografie

Der Perlentaucher fasst zusammen, was Ulrich Beck in der Süddeutschen schreibt:
"Nicht Deutschland altert, die Welt altert. Nicht Deutschland hat die geringsten Kinderzahlen (1,32 pro Frau), sondern Länder wie Ukraine (1,17), Slowakei, Slowenien, auch Süd-Korea (alle 1,2), gefolgt von Italien (1,29), Spanien (1,3)", schreibt der Soziologe Ulrich Beck und warnt vor der "Nabelschau-Demografie", die in der deutschen Debatte vorherrsche. Fest stehe nur eins: "Die Weißen europäischer Herkunft schrumpfen auf ein Fünftel der Weltbevölkerung und weniger". Statt nun Selektionsprinzipien für nicht-weiße Migranten aufzustellen, sollten wir lieber versuchen, "den Zusammenhang von Bevölkerungsrückgang, alternder Gesellschaft, notwendiger Reform sozialer Sicherungssysteme und gezielter Einwanderungspolitik als europäisches Problem zu definieren".

Donnerstag, August 10, 2006

Multiplex-Kirchen

Der Cafeteria-Katholizismus ist ja sprichwörtlich und gibt berühmten Blogs den Namen. Der Vergleich kirchlichen Angebotsverhaltens mit Multiplex-Kinos hingegen war mir bis vor kurzem noch nicht untergekommen.

Jan-Philipp Görtz wies mich auf dieses Stück von John Parker über Churches That Give You What You Want, But Not What You Need bei Touchstone hin.
Every conceivable genre of movie, every conceivable type of food. Every hour of the day and evening. Who would ever have thought that churches might take this as their model for operation?
Jan-Philipp zieht dann die Verbindung zu Common Notions, wo in einer mehrteiligen Serie der Frage nachgespürt wird, why Protestants Don't Like Natural Law.

Worin genau die Verbindung besteht, dies herauszufinden möchte ich dem geneigten Leser überlassen.

Mittwoch, August 09, 2006

Teresia Benedicta

Damit ihr Fest nicht vergessen werden möge:

Sonntag, August 06, 2006

Selbstverliebt

Manche machen es sich recht einfach mit der Begründung, warum Bundeswehrsoldaten nicht an einer internationalen Truppe im südlichen Libanon teilnehmen sollten: Nach dem Verbrechen des Völkermords an den europäischen Juden, sagen sie, dürften niemals mehr Juden mit einer deutschen Uniform konfrontiert werden. Für diese Lehre läßt sich die deutsche Geschichte weder vom FDP-Vorsitzenden Westerwelle noch von Repräsentanten der Linkspartei in Anspruch nehmen. Sie ist bloß die besondere, auf Israel bezogene Fassung jenes selbstverliebten pazifistischen Imperialismus, der nicht nur die deutsche Linke immer wieder einmal anwandelt.
Leitartikel der FAZ vom 5. August 2006

Schmidt über Ratzinger

Gerade erst entdeckt. Harald Schmidt im Interview mit der Netzeitung:
56 Eigentlich sehen Sie die Dinge doch sehr positiv.

Ja, aber man glaubt immer, es sei schon positiv, wenn die Renten gesichert sind. Das stimmt ja nicht, man muss das größer sehen, irgendwie katholischer. Alles, was nun in den Feuilletons geschrieben wird, fordert Joseph Ratzinger seit dreißig Jahren. Besser, sprachlich kraftvoller, stilistisch brillanter, inhaltlich ungebeugter.

Sinnfrage

Das heutige Tagesgebet wurde mir wie folgt ergänzt zu Gehör gebracht:
Allmächtiger Gott,
bei der Verklärung deines eingeborenen Sohnes
hast du durch das Zeugnis der Mütter und Väter
die Geheimnisse unseres Glaubens bekräftigt.
Du hast uns gezeigt, was wir erhoffen dürfen,
wenn unsere Annahme an Kindes statt
sich einmal vollendet.
Hilf uns, auf das Wort deines Sohnes zu hören,
damit wir Anteil erhalten an seiner Herrlichkeit.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Gibt es unter den geschätzten Lesern dieses Notizbuches jemanden, der mir den Sinn dieser Ergänzung erläutern kann? Ich verstehe ihn nicht.

Samstag, August 05, 2006

Verbetet

Jetzt habe ich doch glatt die Erste Vesper vom 18. Sonntag im Jahreskreis gebetet - dabei wäre die vom Fest Verklärung des Herrn richtig gewesen. (Ist ja auch anderen schon passiert.)

Werde ich gleich mal nachholen.

Freitag, August 04, 2006

Teppich

"Das Weblog ist mein Wohnzimmer. Da sorge ich dafür, daß Gäste nicht auf den Teppich kotzen."
Haltungsturner Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach, seit 1. August Chief Blogging Officer bei Edelman, zitiert in der Welt.

Zellklumpen

"Im Labor wird aus dem Zellklumpen sowieso kein Baby", überschreibt die FAZ treffend einen Diskussionbeitrag von Carl Djerassi zur Stammzellen-Debatte, der auf eine Zusammenfassung von Patrick Bahners im gleichen Blatt antwortet. Für seine Argumentation zieht er das Argument eines namentlich nicht genannten Moraltheologen heran:
Wenn ein Ei durch eine Samenzelle in einem herkömmlichen Geschlechtsakt befruchtet werde, verdiene der daraus entstandene Embryo den besonderen rechtlichen Schutz „potentiellen Lebens“, weil alle Schritte - von erster Zellteilung und Einnistung in die Schleimhaut der Gebärmutter bis zur weiteren Entwicklung des Embryos beziehungsweise Fetus - Teil eines einzigen natürlichen Kontinuums seien, das nicht unterbrochen werden dürfe, bis das Kind den Mutterleib verlasse.
Die für die Stammzellenforschung benutzten Embryonen würden jedoch, so Djerassi, nicht im Körper einer Frau erzeugt. Im Labor sei ein solches natürliches Kontinuum nicht möglich - ergo auch kein Schutz der auf diese Weise erzeugten Embryonen nötig.

Eine Argumentation, gegen die sich die Deutsche Bischofskonferenz und der Rat der EKD schon 2003 wandten:
Wo das Interesse der Forschung an menschlichen embryonalen Stammzellen so stark ist, dass man die Tötung menschlicher Embryonen zur Gewinnung solcher Stammzellen in Kauf nimmt, wird menschliches Leben instrumentalisiert, was ethisch nicht gerechtfertigt ist. Die Würde und das Lebensrecht des menschlichen Embryos, die ihm auch dann von Anfang an zukommen, wenn er außerhalb des Mutterleibs gezeugt wurde, werden damit bestimmten Forschungsinteressen untergeordnet und als weniger wert erachtet.
Was im Übrigen auch ein gewisses Licht auf die Argumentation des anonymen Moraltheologen wirft (wie hier zu ersehen ist, handelte es sich um Walter Schaupp).

Erotisches Verhältnis zum Geld

Klaus Berger in der Tagespost:
Nun möchte man die Menschen mit viel Geld zum Kinderkriegen bewegen. Dagegen kann man radikal formulieren: Ihr Politiker, behaltet das Geld! Denn der Wunsch zum Kind ist doch nicht mit Zahlungen zu erreichen.

Die kostspielige Illusion der Politiker besteht in der aberwitzigen Meinung, die Lust auf mehr Kinder, auf Ehe und Familie überhaupt ließe sich durch Geldversprechen erzeugen. So entsteht doch nur die Meinung: Wenn man soviel Geld dafür bekommt, dann muss es schon eine verflixt unangenehme Sache sein.

Der Dienst am Geld, die Faszination durch das Geld, das war doch gerade die ganze tödliche Faszination, die zum Untergang Roms führte. Wie will man mit demselben Mittel, das doch zum Untergang führte, nämlich der Faszination durch das Geld, heilen? In dem erotischen Verhältnis zum Geld liegt doch der ganze Jammer unserer sterbenden Kultur.

Medienpapst 2.0

Am 5. August wird in Castel Gandolfo ein Interview aufgezeichnet, dass Medienpapst Benedikt XVI. vier TV-Sendern gibt. Zu sehen sein wird das Resultat am 13. August um 19.15 Uhr (ARD) und 22 Uhr (ZDF). Die beiden anderen Sender sind Radio Vatikan und die Deutsche Welle.

Donnerstag, August 03, 2006

Evolution vs. Evolutionism

Da Petra es gerade mit dem survival of the fittest hat, kommt mir dieser von Netscape.com wie folgt angekündigte Beitrag von Gennaro Auletta, Philosophieprofessor an der Päpstlichen Universität Gregoriana zu Rom gerade recht:
"Evolution doesn’t necessarily imply a mechanistic metaphysics, and the integration of legitimate, proven science into religion will break down the barriers between science and religion. Using evolution as evidence for blind chance is ideology, not pure science. Such a claim is evolutionism, and not the serious theory of evolution."
Der Autor greift eine Rede von Cardinal Paul Poupard aus dem vergangenen November heraus (Vorschau der Tagespost auf den Kongress hier) und schlägt eine trennscharfe Unterscheidung zwischen Evolutionstheorie und Evolutionismus als säkularer Religion vor.

Benedikt in Manoppello

Und jetzt zum Feuilleton von morgen. Christian Geyer schreibt in der FAZ über den geplanten Besuch von Benedikt XVI. in Manoppello:
Gemessen an dem bildpolitischen Ereignis, das dieser kleine Abruzzen-Ausflug darstellt, ist der Deutschland-Besuch, der sich im September dann anschließt, nur noch eine Fußnote der Wortgeschichte. Die Zukunft wird im Bilde sein - oder sie wird nicht sein.

Mittwoch, August 02, 2006

Ergiebig

Das Feuilleton der heutigen Welt gibt eine Menge her. Auf Peter Dittmars Kommentar zu den Richterschen Glasfenstern im Kölner Dom hat Scipio schon hingewiesen.

Thomas Hajduk rezensiert ausführlichst die neue Dauerausstellung im Kloster Walkenried (siehe dazu auch Kirchenschwinden).

Und Uwe Wittstock befasst sich mit der Generation Prekariat, der es - soviel scheint sicher - einmal schlechter gehen wird als ihren Eltern. Falls es ihr nicht heute schon schlechter geht.

Børglum Kloster

Jetzt sind wir oben in Jütland, oberhalb des Wildmoores; wir können den "Westwauwau" hören (wie dort die Nordsee heißt); hören wie er bellt, er ist ganz nahe. Aber vor uns erhebt sich ein großer Sandhügel; lange haben wir ihn schon gesehen und wir fahren noch immer auf ihn zu, langsam fahren wir in dem tiefen Sande. Oben auf dem Sandhügel liegt ein großes altes Gebäude; es ist das Kloster Börglum, dessen größter Flügel noch heute als Kirche dient.. Spät am Abend langen wir an, aber es ist klares Wetter, es ist die Zeit der hellen Nächte. Weit, weit hinaus kann man von hier schauen, über Feld und Moor bis zur Aalborger Bucht, über Heide und Wiese, über das dunkelblaue Meer hin.

Nun sind wir oben, nun rasseln wir zwischen Ställen und Scheunen hindurch, biegen um und fahren gerade durch das große Tor in den alten Burghof hinein, wo die Mauer entlang eine Reihe stattlicher Lindenbäume steht. Dort stehen sie geschützt vor Wind und Wetter, deshalb wachsen sie, daß ihre Zweige die Fenster fast verhüllen.

Wir gehen die steinerne Treppe hinauf, wir schreiten durch die langen Gänge unter der Decke von starkem Gebälk hin, der Wind saust hier so wunderlich, draußen oder drinnen, man weiß wirklich nicht, wo es ist; und deshalb erzählt man - ja man erzählt so viel, man sieht so viel, wenn einem bange ist oder man andere bange machen will. Die alten verstorbenen Domherren gleiten, wie man sich erzählt, still an uns vorüber in die Kirche hinein, wo die Messe gesungen wird, die man im Sausen des Windes hören kann. Man wird dabei so sonderbar gestimmt, man denkt an die alten Zeiten - denkt, bis man sich im Geiste mitten in der alten Zeit befindet.

Hans Christian Andersen: Der Bischof auf Börglum und seine Sippe

Verstoßene Vernunft

Mit der französischen Revolution 1789 wurde Gott durch die Vernunft abgelöst. Die 1968er-Revolution hat dann auch die Vernunft verstoßen, die Natur an ihrer Stelle auf die Altäre gesetzt und die Freiheit individualisiert. Seither leben wir in einer Welt ohne Gott, ohne Jenseits, ohne Väter und ohne eine vernünftige Vorstellung von dem, was Freiheit ist.
Notker Wolf im stern-Interview [via Scipio]