Johannes Bosco
Johannes Bosco: Aus einem Brief an seine Mitbrüder (Zweite Lesung der Lesehore vom Gedenktag)
Mehr zu Don Bosco bei lux aeternitatis
Das Notizbuch ist umgezogen. Sie werden weitergeleitet…
Sie sollten automatisch weitergeleitet werden. Falls nicht, besuchen Sie bitte http://commentarium.de und aktualisieren Sie Ihre Lesezeichen.
The "persönlicher" (Zeit Blogger Salon) Blog
formerly known as Katholisches Notizbuch
Et unam, sanctam, catholicam et apostolicam Ecclesiam.
Confiteor unum baptisma in remissionem peccatorum.
Et expecto resurrectionem mortuorum, et vitam venturi saeculi. Amen.
Halleluja. Halleluja.
Bernhard war in Rom und berichtet:
Was die Oekumene betrifft, bin ich etwas frustriert nach Hause gefahren. Es kamen vielversprechende Impulse von katholischer Seite (nicht zuletzt vom Papst selbst!!!) aber leider nur destruktives Geplärre von prostestantischer Seite. Ich habe das Gefühl, dass sich der Protestantismus in Europa letztlich auf die Frage nach der Frauenordination und der Frage nach der Stellung gleichgeschlechtlicher Paare reduziert. Mehr wurde auf jeden Fall von den Protestanten in dieser Woche nicht eingebracht - Arm ist das, sehr arm.
Naja, andererseits bin ich heute schon wieder etwas gefasster. Weil ich anfange zu begreifen, dass die Einheit der Kirche (und das ist für mich immer noch Maß und Ziel aller Dinge meines Theologietreibens) nicht dadurch heraufbeschworen wird, dass wir Dokumente am Fließband produzieren, sondern dadurch, dass Gott eingreift. Es wird ein Wunder sein! Theologisch nicht fassbar. Zeitlich nicht einzuordnen. In den Konzequenzen nicht abschätzbar und in der Wunderbarkeit nicht erfassbar. Gottes Kirche wird nicht untergehen. Die Konfessionen dafür aber getrost. Ich bin dafür: weg damit!
deus caritas est!
Das Commentarium bleibt am 27. Januar 2006 geschlossen.
59 Seiten über die Liebe. Vom Papst. Ausgerechnet von dem, dachte ich mir. Das wäre ähnlich glaubhaft wie Erziehungstipps von Kinderlosen. Ähnlich absurd wie Alice Schwarzer mit Kopftuch. Diese Enzyklika könnte man doch sicher prima durch den Kakao ziehen.So muss das sein. Der Medienpapst 2.0 bringt Gewissheiten ins Wanken.
59 Seiten über die Liebe später. Der Papst hat in den meisten Punkten recht. Ausgerechnet ich stimme dem Papst in der Mehrheit seiner Ansichten zu. Eigentlich absurd. Ähnlich absurd, wie wenn ich die CDU wählen würde oder Fan von „Tokio Hotel“ wäre.
Mit der ersten Enzyklika ist der Relaunch von Joseph Kardinal Ratzinger als Medienpapst Benedikt XVI. abgeschlossen. Das heutige Echo in den Kommentarspalten belegt das eindrucksvoll. "Diese Enzyklika wird alle enttäuschen, die sich darauf gefreut hatten, vom neuen Papst enttäuscht zu werden", bringt es der Kommentar der Welt auf den Punkt.
"Davos hätte den Papst gut gebrauchen können. Global Thinking, Agenda-Setting, Visions – all das liefert Benedikt XVI. in seiner ersten Enzyklika. Und zwar so frisch und unverbraucht, als hätten sich das ein paar Young Global Leaders vom Weltwirtschaftsforum ausgedacht. Der Theologe auf dem Stuhl Petri liefert nichts weniger als eine brillante Analyse der Defizite moderner Industriegesellschaften."Der Kölner Stadt-Anzeiger meint:
"Das Überraschende ist der Ton, nicht der Inhalt. Und der Stil des Papstes ist ein Teil seiner Botschaft. Im ersten Lehrschreiben Benedikts XVI. spricht nicht mehr der vatikanische Glaubenshüter, sondern der umfassend gebildete Intellektuelle, der souverän auf Denker von der Antike bis zur Aufklärung zugreift und wie selbstverständlich mit Religionskritikern vom Range Friedrich Nietzsches im Gespräch ist. Das ähnelt sehr den Essays des Theologen Joseph Ratzinger - wohltuend dialogisch, in hohem Maße ästhetisch, ohne doktrinäre Enge und Bevormundung. Wer vom früheren Chef der Glaubenskongregation ein Kompendium von Vorschriften, Verboten, Mahnungen und Weisungen erwartet hätte, wird überrascht - positiv oder negativ, je nach Standpunkt. [...] Einstweilen ist Benedikt dem Sechzehnten erneut gelungen, was in der Nachfolge Johannes Pauls des Zweiten schier unmöglich schien: einen eigenen Maßstab zu setzen."Und kundig wie so gut wie immer schreibt Heinz-Joachim Fischer in der FAZ:
"Benedikt verordnet in dieser programmatischen Enzyklika der Weltkirche nicht etwa eine neue Marketingstrategie, als ob man es nach dieser oder jener Kirchenreform (oder der Abwehr so mancher Veränderung), nach dem Eintreten für mehr Gerechtigkeit und Frieden, nach aus der Not geborenen Seelsorgeplänen oder jahrelangem Streit über Abtreibung, Verhütung und den Zölibat nun auch einmal wieder mit dem lieben Gott probieren sollte. Der Theologe auf dem Stuhl Petri setzt Gott an den Anfang, weil er in diesem einen Wort das Wohl des einzelnen Menschen und das heilende Ziel der Menschheit sieht, weil darin sein eigenes lebenslanges Bemühen zusammengefaßt ist."Mehr päpstliche Presseschau bei fono und beim Deutschlandfunk.
Und ich entdecke ja, das ist meine Provokation am Schluss des Buches, dass die Christen mir immer ähnlicher werden und nicht das Gegenteil. (...) An was glauben sie noch? (...) Ich glaube, dass zum Beispiel der Begriff der Auferstehung, des ewigen Lebens so verschwommen geworden ist, dass kaum ein Christ wagt zu sagen, was er unter seiner Auferstehung versteht.
"Der Eros verweist von der Schöpfung her den Menschen auf die Ehe, auf eine Bindung, zu der Einzigkeit und Endgültigkeit gehören."Ein Gott, ein Gatte/eine Gattin. Das mag nicht dem letzten Stand der Gender-Forschung entsprechen - geschweige denn den Vorgängen in diversen Priesterseminaren -, hat aber gewiss den Vorteil dogmatischer Präzision. [Alexander Smoltczyk bei Spiegel Online]
« DEUS CARITAS EST, et, qui manet in caritate, in Deo manet, et Deus in eo manet » (1 Io 4, 16).
An zweiter Stelle rügt die Unwort-Jury die sprachlich paradoxe Formulierung Ehrenmord, womit die Ermordung von in der Regel weiblichen Familienmitgliedern mit Berufung auf eine archaische, in unserem Kulturkreis absolut inakzeptable „Familienehre“ relativiert werden kann. Deutschsprachige Medien sollten ihre Distanz zu diesem weltweit leider nicht seltenen Verbrechen auch sprachlich zum Ausdruck bringen. [unwortdesjahres.org]Warum nur "in unserem Kulturkreis" absolut inakzeptabel? Und warum ist die "Familienehre" inakzeptabel, aber nicht die Ermordung? Oder drückt sich der Professor nur etwas unglücklich aus?
Aus dem Perlentaucher:
Der Figaro zeigt in einer sehr hübschen Bilderstrecke einen interkulturellen Dialog zwischen John Galliano und der katholischen Kirche.
Ich würde den Laden ja sofort kaufen, wenn ich könnte. Aber ich bin ja nur ein einfacher Arbeiter im Weinberg von ProSieben und kann finanziell leider noch nicht ganz mithalten.
Zeige mir, Herr, deine Wege,
Der bekennende Atheist wirft im Rheinischen Merkur einen scharfsichtigen Blick auf die Situation der Kirche in Deutschland:
Wo sehen Sie die Freiheit der deutschen Kirchen eingeschränkt?Das ganze Interview ist des Lesens würdig. Grosser hat im vergangenen Herbst ein Buch mit dem Titel "Die Früchte ihres Baumes. Ein atheistischer Blick auf die Christen" veröffentlicht.
Beim Geld. Ein deutscher Bischof spricht von Armut, ein französischer ist arm. Als die Wochenzeitung „L’Observateur“ vor kurzem die Gehälter wichtiger Leute in Paris veröffentlichte, war der Erzbischof einer der ärmsten. Er bekommt Wohnung und Essen und 1000 Euro im Monat, und er fährt sein selbst bezahltes Auto selber. Das Geld ist ein Verhängnis der Kirchen in Deutschland. Immer wenn die Steuern gesenkt werden, jammern die Kirchen. Ihr enormer Apparat belastet sie.
Wo sehen Sie ein Problem, wenn die Kirchen von 26 Millionen Mitgliedern Beiträge erheben, auch wenn sie sie durchs Finanzamt einziehen lässt?
Nein, nein, sie hat es von Leuten, denen das Geld weggenommen wird, weil sie nicht wagen, aus der Kirche auszutreten. Wie viele Gläubige gibt es unter den Kirchensteuerzahlern? In Deutschland müssen Sie auch so lange Ihre Zeitung abonnieren, bis Sie ein Kündigungsschreiben schicken. In Frankreich bezahle ich mein Abonnement nicht mehr, und es ist Schluss. Unsere Kirchen sind bettelarm, aber so scheinen sie mir dem Evangelium treuer zu sein als die reichen Deutschen.
Oder: Wie man ein ambitioniertes Projekt möglichst schnell in die Grütze reitet. In 25 einfachen Schritten.
The purpose of this site is to help the Church catch up with the rest of the world in adherence to standards given by the World Wide Web Consortium, the governing body of best-practices on the Internet. The majority of Christian web design agencies are using outmoded methods of coding to create websites that the rest of the world would scoff at. Basically, they are stuck in the 1990’s.Mt 5,14 meint dazu:
This is so common in fact, that the term “Christian” when associated with the Internet has become synonymous with “sub-par.” Without pointing fingers specifically, some of these practices include overuse of JavaScript, malformed (X)HTML, all-Flash websites, and over-dependence on tables for layout.
We realize that if anything is going to change, we need to stop simply poking fun at these agencies, and start educating them, as well as making churches and pastors aware of how they are being short-changed by doing business with such individuals. Our vision then, is to highlight churches, freelance designers and web agencies that are on the cutting-edge of web methodologies, in order to give others something to aspire after. We want to be a city on a hill.
Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben.
Selbst wenn die "Kindergärtnerin an der Spitze" noch so lächelt: Auch Ursula von der Leyen kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die CDU gerade ihr traditionelles Bild der Normalfamilie zugunsten einer leistungsfähigeren Gesamtbevölkerung aufgibt, meint Johan Schloemann.Alles in allem übrigens genügend Gründe, nicht CDU zu wählen, denn mit einem "christlichen Verständnis vom Menschen und seiner Verantwortung vor Gott" (CDU-Grundsatzprogramm von 1994) hat das nichts zu tun."Ganztagsschulen, Kinderkrippen, Elterngeld, Schlechterstellung der hedonistischen Kinderlosen, Integration durch gleiche Bildung für alle in Kindergarten und Schule, Ausschöpfung der Arbeitskraft möglichst aller Bürger - das sind klassische Kennzeichen einer massiv in die Gesellschaft und die Lebensplanung hineingreifenden staatlichen Planung: Und nun soll all dies nach gut 60 Jahren CDU nicht mehr als eine kosmetische Korrektur sein? Wenn man genauer hinsieht, erkennt man jedenfalls, dass, wer sich dem bürgerlichen Lager zurechnet, heute unter einer prekären Gespaltenheit zwischen Geschäft und Weltbild zu leiden hat."
Wenig mehr als "Jesus-hat-uns-alle-lieb-Architektur" hat Rudolf Maria Bergmann in der Kunsthalle Krems gesehen. Die Ausstellung dort über Kirchenbauten seit 1989 greife zwar in die aktuelle Diskussion ein. "Wenn jedoch im Katalog behauptet wird, 'eine neue Architektengeneration' nähere sich dem Thema 'mit erfrischender Unbefangenheit', heißt das im Klartext, dass die Wenigsten von Liturgie eine Ahnung haben. Manche der vorgestellten Bauten vermitteln den Eindruck, Theologie sei eine Bastelanleitung für eine Religion des Ästhetischen und keine Wissenschaft. Um zu beeindrucken, werden alle Register gezogen, minimalistischer Kitsch, aufgeregter Edelmaterialmix, atemberaubende Formen, übermächtige Räume. Eine Sturzflut von Bildern, die in ihrer Beliebigkeit nur zur Bildlosigkeit führen: Die Lattenkiste ginge auch als Fahrradparkhaus durch, coole Glasschreine und messerscharfkantige Betonkästen könnten ebenso gut Niederlassungen von IT-Firmen sein."
Zweiter Teil einer Reihe zur Schöpfungstheologie. Teil 1: Evolution vs. Schöpfung?
Der biblische Schöpfungsglaube gründet in einer Abwendung vom Mythos. Zwar sind in den biblischen Schöpfungstexten mythische Elemente nachzuweisen, doch der Schöpfungsglaube lehnt die mythische Deutung ab und fasst die Schöpfung als geschichtliches Geschehen auf. Damit ist eine „Beziehung zum Naturwissen“ (Scheffczyk) und damit zur Naturwissenschaft gegeben, die prinzipiell zu Konflikten führen kann.
Die moderne Naturwissenschaft lässt an keiner Stelle ihrer Theorien Gott oder göttliches Handeln als Erklärung zu. Dieser methodische Ausschluss hat vom Konflikt entlastet, die Gottesfrage entscheiden zu müssen, und damit die Möglichkeit eröffnet, jede naturwissenschaftliche Erklärung selbst wieder nach Ursache und Wirkung zu befragen. Das Schöpfungsgeschehen ist deshalb aus dem Gegenstandsbereich der Naturwissenschaft entlassen.
Diese Einschränkung hat zur Folge, dass der Schöpfungsglaube naturwissenschaftlich neutral wird. Die Naturwissenschaft muss weder annehmen, dass Gott Schöpfer der Welt ist noch dass er überhaupt existiert. Dass diese Enthaltung als „methodischer Atheismus“ beschrieben werden kann, sollte indes nicht zur Annahme verleiten, die Naturwissenschaft setze die Nichtexistenz Gottes voraus, sei also im Kern atheistisch. Sie schließt vielmehr einige Fragen methodisch und a priori als nicht naturwissenschaftlich aus. Allein das „Wie“ der Schöpfung (der Welt, der Natur) bleibt ihr Gegenstand, während die Fragen nach dem „Dass“ und dem „Warum“ aus dem empirischen Feld der Naturwissenschaften verschwinden.
Diese Fragen sind weltanschauliche Fragen, die nun nicht mehr naturwissenschaftlich beantwortet werden können, sondern im Grunde individuell, von jedem einzelnen Menschen beantwortet werden müssen. Wie diese Antwort ausfällt, sollte keinen Einfluss auf naturwissenschaftliche Arbeit haben. Zwischen Naturwissenschaft und Religion wird eine Grenze gezogen.
Insofern dürfte es nicht verwundern, dass mit den Mitteln der Naturwissenschaft kein Schöpfer und keine Schöpfung bewiesen (oder widerlegt) werden kann. Denn die „Gotteshypothese“ (Laplace) ist ja a priori ausgeschlossen. Phänomene, für die sich mit empirischen Mitteln keine „natürliche“ Erklärung finden lässt, müssen solange ungeklärt bleiben, bis eine solche gefunden wird.
Aber ist die naturwissenschaftliche Methode der einzige Zugang zur Wirklichkeit? Dies zu bejahen, hieße, allen anderen Wissenschaften, aber auch der Kunst oder der Religion ihre Berechtigung zu bestreiten. Im Kern ist das die Position eines weltanschaulichen Neodarwinismus, der mit der Evolutionstheorie die gesamte (beobachtbare) Wirklichkeit zu erklären beansprucht und gegen den sich Schönborn wendet.
Sein logisches Gegenstück ist die ID-Theorie. Würde Intelligent Design als naturwissenschaftliche Theorie anerkannt, käme dies einem Bruch mit der modernen Naturwissenschaft gleich: Der Schöpfer als Hypothese wäre wieder zugelassen. Daher lässt sich die Vehemenz erklären, mit der Teile der öffentlichen Debatte geführt werden. Solche epistemischen Brüche sind in der Wissenschaftsgeschichte relativ selten.
Als Gegenbewegung zu einem weltanschaulichen Neodarwinismus hingegen lässt sich das Aufkommen der ID-Theorie gut erklären. Wenn die naturwissenschaftliche Methode der einzige Zugang zur Wirklichkeit ist, dann muss der Schöpfer einen Platz innerhalb des naturwissenschaftlichen Theoriegebäudes bekommen, wenn er existiert. Vertreter der ID-Theorie und weltanschauliche Neodarwinisten teilen also die gleiche, einseitige Grundannahme.
"Rules are made to be broken"—true. Also true is that breaking rules out of ignorace leads to disaster, while breaking them from knowledge can lead to the truly special. It can also lead to disaster, too. Don't break rules unless you know them well enough to know when they shouldn't apply.
Wenn dein Bruder sündigt, dann geh zu ihm und weise ihn unter vier Augen zurecht. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder zurückgewonnen.
Es gibt keine römisch-katholische Konfession. Es gibt die protestantischen Confessiones wie die Confessio Augustana, die - da beißt die Maus keinen Faden ab - in Teilen häretisch sind. Heute müssten wir uns indes schon glücklich schätzen, wenn nominelle Protestanten sich wenigstens zu dem bekennen würden, was in diesen Konfessionen bekannt wurde.
Die römisch-katholische Kirche heißt so, weil ihr Patriarch der Bischof von Rom ist. Sie ist nicht "reduziert". Genauso wenig sind es die orthodoxen Ostkirchen, ebenfalls Kirchen im vollen Wortsinn, aber getrennt von Rom. Ich schlage als Richtschnur die klassischen Glaubensbekenntnisse vor (und wenn es Zweifel gibt, wie sie zu verstehen sind, einen Blick in die einschlägige Kirchenväterliteratur).
Mir ist [...] deshalb [...] das "ökumenische" Ziel nicht recht klar. Es wird nicht möglich sein, zugleich an häretischen Bekenntnissen (=Konfessionen) festzuhalten und die Einheit der Christen herzustellen. Man kann natürlich den Gehalt dieser Bekenntnisse auf dem Weg des Formelkompromisses fast beliebig verwässern, aber genau das [hat Geronimo] abgelehnt - wie ich finde, zu Recht.
In der letzten Ökumene-Vorlesung eines Semesters im Rom, so hörte ich vor einiger Zeit, stand ein Student auf und sagte dem Dozenten, dass er sich die Einheit nicht anders als Rückkehr nach Rom denken könne. Dieser Gedanke war das ganze Semester peinlichst vermieden worden - aber der Dozent musste dem Studenten Recht geben, obwohl er die ganze Zeit um den heißen Brei herumgeredet hatte.
Nur zwei Wochen nach Weihnachten endet heute der Weihnachtsfestkreis mit dem Fest der Taufe des Herrn. Die Liturgiereform hat, indem sie ihn auf maximal sechs Wochen beschränkte, die Proportionen dieser besonderen Zeit im Kirchenjahr schwer beschädigt.
Jochen Spengler: In Baden-Württemberg werden seit Jahresbeginn Menschen muslimischen Glaubens, die in die Bundesrepublik eingebürgert werden wollen, mithilfe eines umstrittenen Fragebogens auf ihre Einstellung zur Verfassung hin überprüft. Gefragt wird unter anderem nach der Einstellung zur Homosexualität. Gegen diesen Gesinnungstest gibt es massive Proteste, nicht nur vom Zentralrat der Muslime in Deutschland. Doch das Stuttgarter Innenministerium will daran festhalten.
Und am Telefon begrüße ich nun den Justizminister des Landes Baden-Württemberg, den FDP-Politiker Ulrich Goll. Ihren Landesparteitag haben Sie gestern und vorgestern hinter sich gebracht, heute trifft sich die Bundes-FDP in Stuttgart zu ihrem traditionellen Dreikönigstreffen, dem einhundertvierzigsten - darüber wollen wir gleich sprechen. Gestatten Sie vorher einige Fragen, die ich dem Gesprächsleitfaden entnehme, den - wir haben es eben gehört - die Einbürgerungsbehörden gegenüber einbürgerungswilligen Muslimen anwenden.
Es ist die Frage Nummer 29, die lautet, ich zitiere: "Stellen Sie sich vor, Ihr volljähriger Sohn kommt zu Ihnen und erklärt, er sei homosexuell und möchte gerne mit einem anderen Mann zusammenleben. Wie reagieren Sie?", Zitatende. Frage an Sie, Herr Goll, muss man da jetzt als vorbildlicher Deutscher sagen: Ich finde das super, dass mein Sohn homosexuell ist? Und verwirkt man den Einbürgerungsanspruch, wenn man sich nicht begeistert zeigt? Oder wie ist das zu verstehen?
apparuit enim gratia Dei salutaris omnibus hominibusSo klingt es hochfestlich bei Echo Romeo. Bleibt nur noch die Quelle nachzutragen: Tit 2,11-12a
erudiens nos ut abnegantes impietatem
Weihnachten als kalendarisch fixes Fest und damit der ganze Weihnachtsfestkreis fällt in jedem Jahr anders aus. Denn der Wochenrhythmus von Sonntag zu Sonntag, in dem das gesamte Kirchenjahr atmet, und die festen Kalendertage überlagern sich stets etwas anders.
Übersetzer, die für den Vatikan lateinische Texte verfassen, haben angeblich immer wieder Probleme mit dieser Sprache. Laut einem Bericht in der Dienstagsausgabe der Mailänder Tageszeitung ‘Libero’ enthalten lateinische Texte aus dem Vatikan oft Fehler. Gelegentlich werde auf eine Textversion in der Kirchensprache ganz verzichtet. So soll es bis heute keine lateinische Schlußerklärung der im Oktober abgehaltenen Bischofssynode geben. Große Probleme hatte es in der jüngeren Kirchengeschichte auch mit der Übersetzung des Exorzismus vom Lateinischen ins Italienische gegeben. Das Ergebnis war so fehlerhaft, daß es angeblich deswegen von der Bischofskonferenz nicht abgesegnet wurde. [kreuz.net]
Paul(us) beendet eine Polemik:
"Fratres!
Obsecro autem vos per nomen Domini nostri Iesu Christi, ut idipsum dicatis omnes, et non sint in vobis schismata, sitis autem perfecti in eodem sensu et in eadem sententia. (1 Cor 1,10) Cum enim sit inter vos zelus et contentio, nonne carnales estis et secundum hominem ambulatis? (1 Cor 3,4) Nescitis quia templum Dei estis, et Spiritus Dei habitat in vobis? (1 Cor 3,16)
Nemo se seducat; si quis videtur sapiens esse inter vos in hoc saeculo, stultus fiat, ut sit sapiens. (1 Cor 3,18) Ad verecundiam vestram dico! Sic non est inter vos sapiens quisquam, qui possit iudicare inter fratrem suum? (1 Cor 6,5) Ut prudentibus loquor (1 Cor 10,15a); Omnia licent! Sed non omnia expediunt. (1 Cor 10,22b)
Opus autem suum probet unusquisque et sic in semetipso tantum gloriationem habebit et non in altero. (Gal 6,4)
De cetero, fratres, gaudete, perfecti estote, exhortamini invicem, idem sapite, pacem habete, et Deus dilectionis et pacis erit vobiscum. (2 Cor 13,11)
Paulus"
Der 3. Januar ist der Tag der Verehrung des Namens Jesu. Als biblische Quelle für die Verehrung des Namens Jesu gilt ein Bibelvers aus dem Brief des Apostels Paulus an die Philipper: "Daher hat ihn auch Gott über die Maßen erhöht und ihm den Namen geschenkt, der über jeden Namen ist, damit in dem Namen Jesu sich beuge jedes Knie derer, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind" (2, 9f). Die Verehrung des Namens Jesu förderte vor allem Bernhardin von Siena mit Verwendung des Monograms IHS und durch Hinzufügung des Namens Jesus bei der Anrufung von Maria. Papst Sixtus V. (1585 - 1590) kündigte erstmals einen Ablass an für die Anrufung des Namens Jesu. 1578/79 schuf El Greco für den spanischen König Philipp II. das Bild "Die Anbetung des Namens Jesu": oben erscheinen zwischen Wolken die Buchstaben IHS; unter den knieenden Gestalten ist im Vordergrund König Philipp II. in schwarzer Kleidung zu erkennen. Früher wurde der Namenstag Jesu als Fest am Sonntag zwischen dem 1. und dem 6. Januar gefeiert, dann durch das 2. Vatikanische Konzil aus dem liturgischen Kalender entfernt; das neue Martyrologium Romanum von 2001 hat den Gedenktag wieder eingeführt. [Ökumenisches Heiligenlexikon]
Latein sei unverständlich, sagt man, und heißt es Sprachbarriere des Glaubens. Mit dieser Argumentationslinie rechtfertigt mancher Liturgiereformer sein destruktives Tun.